Offener Brief zu Erhalt und Wiederherstellung aller Funktionen am Klinik-Standort Niebüll

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Redakteur
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CIS –

Die Vorstände der Handels- und Gewerbevereine der Region Nordfriesland Nord haben heute folgenden Offenen Brief veröffentlicht: Sehr geehrter Herr Harrsen, nach Studium der uns bisher zugänglichen Informationen können einem aufmerksamen Leser erhebliche Zweifel an den Fähigkeiten der bisherigen Geschäftsführung der Klinikum Nordfriesland gGmbH kommen.

Foto: Facebook /Siggi Schmantecks

In den Empfehlungen des Herrn Vorwig ist zu lesen „Ein Zusammenhalt der vier Standorte scheint nicht oder kaum gegeben“ oder „…unzureichende Datenlage für betriebswirtschaftliche und auch strategische Entscheidungen“.

In der Vergangenheit wurden zu Lasten des Klinik-Standortes Niebüll umgesetzte Maßnahmen in Kauf genommen. Inwieweit die Geschäftsführung dabei weisungsgebunden gehandelt hat, bleibtfür uns unklar.

Den veröffentlichten Empfehlungen des Herrn Vorwig darf in Bezug auf die für Niebüll künftig vorgesehenen Maßnahmen nicht gefolgt werden. Im Rahmen der Daseinsvorsorge kann es nicht nur um aktuelle Rentabilitätsaspekte gehen. Es verlangt auch niemand von den Gemeinden als Trägern des Brandschutzes jährlich 12 Großfeuer, damit sich die Löschfahrzeuge der Feuerwehren besser rechnen.

In der Flächenregion Südtondern soll nicht nur der jeweils erste Notfallpatient (12-min-Regel Rettungsdienstgesetz) gute Überlebenschancen haben, sondern alle Notfallpatienten am Tag und in der Nacht. Bei dem seit Jahrzehnten unzureichenden Ausbaustand der B 5 kommt es zu nicht hinnehmbaren zusätzlichen Risiken für Notfallpatienten/-innen aus der Region Südtondern und der Region Süd-Dänemark.



Im Interesse der ca. 500 von uns vertretenen Unternehmen samt Inhaber- und Mitarbeiter-Familien fordern wir für den Standort Niebüll eine Klinik der Grund- und Regelversorgung mit perfekter Notfallversorgung.

Im Einzelnen fordern wir:
– die Beibehaltung des Klinik-Standortes Niebüll als Krankhaus der Grund- und Regelversorgung

– die Beibehaltung der 24-Stunden-Notfallchirurgie

– die Beibehaltung der Gynäkologie und Geburtshilfestation

– die Rückführung der BG-Chirurgie

– die Beibehaltung der Intensivstation

– die Beibehaltung der HNO-Station

Wir fordern den Verzicht auf buchhalterische „Taschenspieler-Tricks“ und stattdessen die kaufmännisch korrekte Zuordnung von Kosten und Erträgen nach Abteilung und Standort innerhalb der Klinikum NF gGmbH mit dem Ziel, die wahren Verlustbringer zu identifizieren.

Wir fordern den Kreistag des Kreises Nordfriesland auf, im Zuge der Entscheidungsfindung zur zukünftigen Struktur des Klinikums Nordfriesland folgenden Kriterien im anstehenden Abwägungsprozess besondere Aufmerksamkeit zu widmen:

– Auswirkungen von Abrechnungen der Krankenhausleistungen verteilt auf die einzelnen Standorte

– Darstellung einer wirtschaftlichen Selbständigkeit des Krankenhauses Niebüll mit Grundund Regelversorgung inkl. der oben geforderten Fachbereiche

– Darstellung der wirtschaftlichen Auswirkungen auf das Klinikum NF im Falle einer Ausgliederung des Krankenhauses Niebüll

– Darstellung des Patientenverhaltens im Bereich Südtondern, unterteilt nach Wanderungsbewegungen Richtung Flensburg und Richtung Husum

– Folgen für die Versorgungsfunktion sowie für den Rettungsdienst bei Umsetzung der von Dipl.-Kfm. K.-H. Vorwig erarbeiteten Handlungsempfehlungen

– Betriebswirtschaftliche Investitionsvergleich und Kostenrechnung der laufenden Ausgaben des für den Standort Husum erforderlichen neuen Hubschrauberlandeplatzes sowie für den bereits bestehenden Rettungshubschrauberstandort Niebüll

Mit freundlichen Grüßen
die Vorstände der Handels- und Gewerbevereine der Region Nordfriesland Nord

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